Wie kein anderer Filmemacher widmet sich Claude Lanzmann der Aufarbeitung der Gräuel des nationalsozialistischen Regimes. Im Rahmen seiner berühmten Holocaust-Dokumentation „Shoah“ führte er ein mehrstündiges Interview mit Benjamin Murmelstein, dem letzten Judenältesten des Ghettos Theresienstadt.
„Murmelstein, der aufgrund seiner Rolle als Verbindungsmann zwischen den Nazis und KZ-Häftlingen vielen fragwürdig, ja verdächtig erschien, legt in diesem Gespräch auf einer römischen Dachterrasse Zeugnis ab. Zeugnis, Erinnerung und Eingedenken, wie es in dieser radikalen Offenheit, Genauigkeit, Unsentimentalität und Menschlichkeit selten ist.“ (Viennale)
Der Film offenbart die außergewöhnliche Persönlichkeit von Benjamin Murmelstein: Ausgestattet mit einer faszinierenden Intelligenz, unumstößlichem Mut und einem unvergleichlichen Erinnerungsvermögen, ist er ein großartiger Geschichtenerzähler. Ironisch, sarkastisch und echt. Über drei Epochen (1938 bis 1945; 1975; 2012) und von den Orten Nisko, Theresienstadt, Wien und Prag bis Rom beleuchtet der Film die Genese der Endlösung, enthüllt das wahre Gesicht Adolf Eichmanns und entschleiert unverblümt die wilden Widersprüche des Judenrats.
„Mit DER LETZTE DER UNGERECHTEN gelingt Claude Lanzmann das grandiose Porträt eines Mannes, der inmitten eines unlösbaren Dilemmas seine Integrität zu wahren wusste.“ (ray Filmmagazin)